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Kriminalprävention mit der Initiative "Kurve kriegen"

im Gespräch mit den pädagogischen Fachkräften 

Die kriminalpräventive Initiative „Kurve kriegen NRW“ setzt auf die Teamarbeit von pädagogischen Fachleuten und Polizeikräften. Sie betreuen Kinder und Jugendliche, die polizeilich auffällig geworden sind und deren Lebensumstände oft problembelastet sind – mit dem Ziel, ein dauerhaftes Abgleiten in die Kriminalität abzuwenden. Das Ministerium des Innern NRW hat „Kurve kriegen“ 2011 gestartet. Die Teilnahme ist für die Jugendlichen und deren Familien freiwillig. Unsere Fachstelle „update“ stellt die qualifizierten pädagogischen Fachkräfte an gleich zwei NRW-Standorten. Sie koordinieren die Hilfen und betreuen die Kinder und ihre Familien in enger Abstimmung mit Polizei und Jugendämtern. Wir haben mit ihnen über ihre Arbeit gesprochen.

 

Wie hat sich „Kurve kriegen“ seit dem Start im Jahr 2011 entwickelt? 

Gregor Winand: „Kurve kriegen“ ist 2011 als Pilotprojekt gestartet mit 8 Behörden und hat sich stetig weiterentwickelt – immer neue Standorte kamen dazu. Wir am Standort Bonn sind im Jahr 2016 gestartet bei der Polizeibehörde Bonn (zuständig für die Stadt Bonn, Stadt Königswinter, Stadt Bad Honnef und den linksrheinischen Rhein-Sieg-Kreis, Anm. d. R.) und die Kollegen in der Kreispolizeibehörde Rhein-Sieg-Kreis dann 2021 für den rechtsrheinischen Teil. In NRW sind derzeit 42 von 47 Kreispolizeibehörden mit „Kurve kriegen“ ausgestattet – mit der Tendenz, dass die übrigen Behörden in den kommenden Jahren sukzessive hinzukommen sollen. In diesem Herbst wurde der 100 Teilnehmende in die Initiative aufgenommen – NRW-weit sind es bereits 1200.

 

Sie betreuen mit vier pädagogischen Fachkräften (PFKs) den gesamten Bonn/Rhein-Sieg-Kreis an zwei Standorten. Wie viele Teilnehmende haben Sie aktuell?

Markus Rieger: Im Rhein-Sieg-Kreis sind wir gerade bei 21.

Winand: In Bonn sind es 23. 

Rieger: Das klingt erstmal nach viel. Wir verfügen aber auch über Mittel vom Ministerium für weitere pädagogische Maßnahmen. Das heißt, wir können nach NRW-Vergaberecht Drittanbieter mit den entsprechenden Anforderungen bzw. Qualifikationen akquirieren, wenn wir an Kapazitäts- oder fachliche Grenzen kämen. Das kann Einzelfallhilfe sein – wenn z.B. eine Teilnehmende lieber mit einer weiblichen Fachkraft arbeiten möchte. Oder wenn wir sehen, dass in der Schule Vieles schiefläuft und dadurch Frust entsteht – und daraus wohlmöglich neue Straftaten – dann wäre Nachhilfe eine Möglichkeit. Alles muss immer Kriminalprävention im Fokus haben –ansonsten sind wir recht frei, was die zusätzlichen Maßnahmen angeht – das kann ein Schulhelfer, ein Nachhilfelehrer oder eine pädagogische Fachkraft sein, aber z.B. auch die Mitgliedschaft in einem Sportverein. Alles, wovon wir denken, dass es hilft, Straftaten zu reduzieren, lässt sich damit finanzieren.

 

Wie stehen die Chancen, dass Kurve kriegen auch über NRW hinaus ausgerollt wird? 

Winand: Die Steuerungsteam im Ministerium ist da sehr optimistisch. Bereits 2017 wurde Kurve kriegen in die „Grüne Liste Prävention“ aufgenommen. „Kurve kriegen“ wurde auch evaluiert: in einer Kosten-Nutzen-Analyse hat die Prognos AG nachgewiesen, dass für jeden investierten Euro bis zu 10 € Ersparnis entstehen. Wenn verhindert werden kann, dass aus den Jugendlichen Intensivtäter werden, die schwere Straftaten begehen, nie in Ausbildung gehen, keine Steuern zahlen, dazu Polizeiarbeit, Gerichts- und Arrestkosten verursachen … Man hat errechnet, dass solche Intensivstraftäter die Gesellschaft im Durchschnitt 1,7 Millionen Euro kosten. Eine Teilnahme an „Kurve kriegen“ hingegen kostet im Schnitt 11.000 Euro im Jahr. Wirtschaftlich rechnet sich das für das Land auf jeden Fall erwiesenermaßen.

 

Können Sie den Erfolg von „Kurve kriegen“ beziffern? Wissen wir, wie viele Absolventen gar nicht mehr straffällig werden?

Rieger: Bei denen, die „Kurve kriegen“ absolvieren – das sind zurzeit 63 % – werden aus 98 % KEINE Intensivstraftäter. 

Winand: 40 % der Absolventen begehen danach gar keine Straftaten mehr. Bei den übrigen 60 % halbiert sich die Anzahl der Straftaten. Wenn wir auf die Körperverletzungsdelikte schauen, ist hier ein Rückgang um 75 % zu verzeichnen. Das heißt: das ist deutlich besser als alles, was wir uns bisher einfallen lassen für straffällige Jugendliche.

 

Wir haben bei der Bonner Offensive gelernt, dass Menschen, die aus dem Strafvollzug kommen, häufig in die Wohnungslosigkeit reinrutschen. Da kann man sich ausmalen, wie es weitergeht – dass dann das System gar nicht mehr greift.

Rieger: An der Stelle finde ich ganz wichtig nochmal die gute Vernetzung zu den Jugendrichtern und Staatsanwälten in unserem Kreis zu betonen. Da können wir darauf hinarbeiten, dass, wenn ein Urteil gefällt oder Auflagen erteilt werden, es sinnvolle Auflagen sind. Nicht rein nach Aktenlage, sondern je nach Lebenssituation: Wenn jemand mit dem Schulbesuch Probleme hat, sind Sozialstunden vielleicht nicht sein Ding, weil er dann zu zwei Orten kommen muss, was er nicht schaffen wird. In solchen Fällen bietet sich eher z.B. eher ein Sozialtrainingskurs an. Wir sprechen zwar keine Empfehlungen vor dem Jugendgericht aus, aber wir können als Betreuer natürlich viel über die Situation der Jugendlichen berichten, weil wir sie wöchentlich sehen und nicht nur im Falle einer Anzeige. Ich finde schön, dass wir da an der Stelle einen Einfluss haben und die Jugendgerichte nicht einfach Arrest nach dem Gießkannenprinzip als Maßnahme nutzen – weil das nachweislich keinen guten Effekt hat.

 

Was macht "Kurve kriegen" so effektiv, dass es sogar in Schweden kopiert wird? 

Rieger: Tatsächlich gibt es seit September dieses Jahres in Schweden „Rätt Kurva“. Die Schweden sind darauf aufmerksam geworden, weil es da ein Thema mit Jugend- und Clankriminalität gibt. Sie haben sich beraten lassen vom Ministerium und haben erfahren, dass „Kurve kriegen“ wissenschaftlich evaluiert ist und haben sich dann angeschlossen und die Initiative an drei Standorten in Schweden eingeführt.

Winand: Es sind sowohl polizeiliche Fachkräfte, die in NRW an „Kurve kriegen“-Standorten arbeiten, als auch pädagogische Kollegen nach Schweden geflogen und haben die dortigen Interessierten beraten und geschult. Die wenden das nicht exakt genauso an wie wir, aber der Kerngedanke – dass Polizeikräfte und Pädagogen gemeinsam in Teams arbeiten, mit klaren Rollenverteilungen – nach diesem Leitfaden wird auch in Schweden gearbeitet.

 

Ist diese Kooperation einer der Erfolgsfaktoren?

Rieger: Die Grundidee ist, Polizei und Jugendhilfe zu vernetzen – und zwar nicht nur kommunikativ, sondern auch räumlich. Wir haben Büros in den Polizeibehörden am jeweiligen Standort und bilden mit „unseren“ polizeilichen Ansprechpartnern ein Fachkräfteteam. Da gibt es regelmäßig Fallkonferenzen und wir fahren auch gemeinsam zu Klausurtagungen vom Ministerium. Da sind dann alle Fachkräfteteams vertreten und gemeinsame Themen werden besprochen. Diese Vernetzung auf Augenhöhe ist wichtig.

Winand: Heißt auch: Der Pädagoge versucht nicht, der bessere Polizist zu sein und der Polizist versucht andersherum nicht, ein geschmeidiger Pädagoge zu sein! Wir haben über die Jahre unseren Leitfaden entwickelt, der dafür sorgt, dass an den Standorten nach dem gleichen Qualitätsstandard gearbeitet wird, der aber in die pädagogische Arbeit – wie diese interpretiert und durchgeführt wird – nicht eingreift. Wir PFKs haben, geprägt durch unseren Träger „update“, unsere Idee und Philosophie, wie wir pädagogisch arbeiten wollen, diese haben wir dem Ministerium damals vorgestellt und so arbeiten wir hier. Das kann an einem anderen Standort, wo die PFK von einem anderen Träger sind, unterschiedlich aussehen. Aber der Rahmen und die Spielregeln bei „Kurve kriegen“ sind an jedem Standort die gleichen.

Winand: Die enge Verzahnung mit der Polizei ist ein Erfolgsfaktor. Für alle Kinder und Jugendlichen, die mit Unterschrift der Eltern an der Initiative teilnehmen, bekommen wir tagesaktuell Rückmeldung, ob die in irgendeiner Art und Weise als Beschuldigte*r, Geschädigte*r, als vermisste Person oder irgendeinem anderen Zusammenhang im polizeilichen Computer auftauchen. Wir haben hier den riesigen Vorteil als Pädagogen, den wir uns an anderer Stelle oft so wünschen würden, dass wir auf Handlungen der Kinder und Jugendlichen zeitnah und unmittelbar reagieren können, also das „sensible Fenster“ nutzen können, indem die Jugendlichen die Situation noch erinnern und wir darüber sprechen können. Bei gerichtlichen Vorgängen verstreicht da sonst oft zu viel Zeit…

Die tagesaktuellen Informationen geben uns im positiven Sinne auch Gewissheit, dass mit uns getroffene Absprachen, das Verhalten zu verändern, wirklich eingehalten wurden. Wir können dann sagen, das hat jetzt die letzten vier Wochen oder die letzten drei Monate super funktioniert. Natürlich gibt es ein Restrisiko: Was im Dunkelfeld passiert ist – was wir nicht sehen, können wir nicht bewerten. Das ist also ein wichtiger Wirkfaktor von „Kurve kriegen“: unmittelbare zeitliche Reaktion auf Verhalten und dann auch natürlich Konfrontation mit dem Geschehenen. Wir versuchen schon, das Verhalten und was zur Tat geführt hat, zu verstehen – aber wir tolerieren keine Gewalttaten oder Raub.

Rieger: Genau, wir müssen wissen, wo es herkommt, um Lösungen zu entwickeln, wie es im besten Fall nicht nochmal passiert. Ganz wichtig noch zu der Kommunikation mit der Polizei: Wir bekommen die Infos zu Straftaten unserer Teilnehmenden, umgekehrt sind unsere Gespräche mit Teilnehmenden aber vertraulich. Es kommt vor, dass jemand mir anvertraut, dass er eine Straftat begangen hat, die Person fühlt sich schlecht und möchte das mit mir besprechen. Würde ich das weiter geben an meinen Polizeikollegen – der hat einen Strafverfolgungszwang und müsste im schlimmsten Fall eine Anzeige schreiben.

Winand: Das ist auch der große Unterschied zu vielen anderen Maßnahmen: Die Freiwilligkeit für die gesamte Familie. Niemand – auch kein Richter – kann dich zwingen, Teilnehmer*in von „Kurve kriegen“ zu werden oder zu bleiben. Das ist stets freiwillig und deswegen sind Beziehung, Vertrauen, Transparenz für uns ganz wesentliche Schlagworte! Und natürlich, dass alle Maßnahmen, die wir mit den Teilnehmenden durchführen, passgenau sind. Also individuell geschaut wird, welche Angebote (Anm. d. Red.: z.B. Coolnesstraining, Erlebnispädagogik, Sozialkompetenztraining, Elterncoaching) angebracht sind.

 

Wie laufen diese Gespräche mit Teilnehmenden? Rufen Sie sie an, wenn etwas vorgefallen ist, oder gibt es feste Termine?

Winand: Wir haben unsere regelmäßigen Termine mit denen, aber es gibt natürlich auch anlassbezogene Treffen. Wenn unerwarteterweise etwas aufpoppt, das dem widerspricht, was wir miteinander vereinbart hatten, dann kommen wir auch spontan – meistens nach einem vorherigen Anruf – vorbei oder sind vielleicht eh gerade im Sozialraum unterwegs.

Rieger: Grundsätzlich sind wir da auch sehr frei in der Gestaltung. Wir können bei einem Teilnehmer zweimal die Woche sein oder öfter, wenn’s brennt – wir können aber auch mal eine Woche verstreichen lassen wenn gerade alles gut läuft.

Winand: Man darf sich das nicht so vorstellen, dass die Teilnehmenden regelmäßig auf der Polizeibehörde antanzen müssen. Außer, wenn wir sie zu einer Vernehmung dort begleiten, treffen wir uns eigentlich nie in den Polizeiräumen. Wir arbeiten sehr stark aufsuchend, weil uns der Besuch in der Familie eine ganze Reihe Zusatzinformationen gibt: Wie ist die Stimmung, wie ist die Lautstärke da? Wie ist das Wohnumfeld? Wir kriegen Indikatoren wie z.B. der Umgang mit den Geschwistern ist oder wie häufig ist eine Erziehungsperson im Haus? Wir versuchen, wenn wir mit den Jugendlichen draußen was machen, gerne auch deren Sozialraum kennen zu lernen. Vorausgesetzt natürlich, dass sie es zulassen, dass wir ihre Kumpel oder Peers kennenlernen. Auch das ist ausdrückliche Idee von „Kurve kriegen“: Dort, wo es machbar und sinnvoll ist und wo die Offenheit dafür besteht, nicht nur mit den Jugendlichen und dem familiären System zu arbeiten, sondern auch die Peers und Freunde – die ein wesentlicher Faktor für die Entwicklung von Straftaten sein können – mit einzubauen, mit anzusprechen.

 

Wie kam es zu der Zusammenarbeit mit Joey Kelly als eine Art „Mentor“ für Kurve kriegen?

Rieger: Von Ministeriumsseite sind wir angehalten, regionale Fürsprecher zu suchen – denn es geht ja auch darum, die Finanzierung für „Kurve kriegen“ zu sichern. Also ist es auch für uns wichtig, Öffentlichkeitsarbeit zu betreiben und mehr Fürsprecher zu gewinnen. Ich hatte mir letztes Jahr im März angeschaut, wen gibt es bei uns im Kreis und wer kann zu der Thematik beitragen. Da ich auch gerne Sport mit den Jugendlichen unternehme, kam ich schnell auf Joey Kelly, der in der Nähe wohnt, und habe ihn einfach spontan kontaktiert. Er hat sich daraufhin bei unserem Landrat erkundigt über „Kurve kriegen“ und gleich befürwortet, was wir machen und gesagt „Ja, das mache ich“. Daraufhin gab es das gemeinsame Treffen zum Interview in Siegburg und wir sind mit ihm und vor allem seinem Trainer Thomas Eickmann in Kontakt geblieben. Im März dieses Jahres saßen wir dann erneut mit dem Ministerium zusammen und haben überlegt was könnte man machen – vielleicht was auf Landesebene oder nur im Rhein-Sieg-Kreis…

 

Und schon standen Sie beide mit den Teilnehmenden auf der Zugspitze? …

Rieger: Joey Kelly meinte, die Zugspitze wäre ein großartiges Bild – so einen Berg zu schaffen, dranzubleiben und Dinge durchzuziehen. Thomas Eickmann ist dann an der Stelle reingegrätscht und hat gesagt: Moment, da geht man jetzt nicht mal eben so hoch, da muss man eine gewisse Fitness mitbringen – und hat sich sofort bereit erklärt, mit den Jugendlichen dieses Training durchzuführen. Das ging vier Monate lang, bevor es dann endlich losging – und das haben die super durchgezogen. 

Das ist auch schon der Mehrwert eigentlich. Das Erklimmen des Berges ist die Kirsche obendrauf, aber worum es uns aus pädagogischer Sicht ging, ist ja vor allem: das Dranbleiben, jede Woche zum Training zu gehen und etwas wirklich über langen Zeitraum zu schaffen, sich zu verbessern dabei, das war der Gedanke bei dem Ganzen. Nachher auf dem Berg zu stehen, das ist das absolute Highlight, aber die Jugendlichen haben eine Selbstwirksamkeit erfahren und verstanden: Weil ich diese Vorbereitung gemacht habe, weil ich da drangeblieben bin, deswegen habe ich es gepackt.

(Anm. d. Red.: Mehr über das Projekt Zugspitze können Sie in diesem Erfahrungsbericht von Markus Rieger auf der Webseite von "Kurve kriegen NRW" erfahren: https://www.kurvekriegen.nrw.de/aktuelles/20230908-zwei-mal-ueber-den-wolken-mit-joey-kelly-zum-hoechsten-punkt-deutschlands

 

Wie haben sie die Teilnehmer ausgesucht, die mitdurften?

Rieger: Mein Kollege Jörg Cadsky und ich haben das miteinander besprochen. Wir hatten tatsächlich zuerst mehrere in der Auswahl. Am Ende sind zwei Teilnehmer mitgekommen, weil wir einfach auch gucken mussten, wer schafft es kopfmäßig? Es geht ja nicht nur um die körperliche Leistung, sondern auch z.B. wer beschwert sich viel. Das ist schwierig, wenn du dann auf dem Gletscher stehst und jemand sagt „ich habe keinen Bock mehr, holt mich hier runter“. Das war ein Kriterium. Ein anderes war, dass wir aufgrund der Übernachtungssituation – gemeinsam in einem Zimmer auf einer Hütte – nur männliche Teilnehmer mitnehmen konnten. So wurden aus ursprünglich fünf Personen am Ende zwei, die uns bewiesen haben und glaubhaft machen konnten, dass sie Lust haben, das von Anfang bis Ende durchzuziehen. Natürlich gab es auch ein Restrisiko, dass am Ende keiner übrigbleibt. Das war auch Joey und Thomas von vorneherein klar aber die haben das entspannt gesehen und gesagt „selbst, wenn wir nur einen auf den Berg hochbekommen, dann haben wir was großartiges geschafft.“

 

Apropos geschafft. Wie lange verbleiben die Teilnehmenden durchschnittlich in der Maßnahme?

Rieger: Zweieinhalb Jahre ist so der Durchschnitt.

Winand: Ja, zweieinhalb Jahre braucht es im Schnitt, bis jemand die Initiative als sogenannter Absolvent verlässt. Absolvent ist jemand, der – das ist natürlich der wesentliche Faktor –nachweislich im Hellfeld keine Straftaten mehr begangen hat. Dabei schaut man sich die letzten zwölf Monate an. Wichtig ist aber auch die Ansicht des Fachkräfteteams, also sowohl unser pädagogischer Blick aber auch der, den die Polizei auf den Teilnehmer hat. Die behalten die Personen sowohl per Computerrecherche im Blick als auch in der Form, dass sie einmal im Jahr auch einen persönlichen Kontakt zu der Familie suchen. Wir kombinieren den Blick der Hauptkommissare mit ihren ganzen Erfahrungswerten mit unseren als Pädagogen. Wenn wir gemeinsam der Auffassung sind, das ist jetzt ein Zeitpunkt, wo wir loslassen können und die kriminalpräventiven Bedarfe soweit bearbeitet sind, dass wir eine gute Prognose geben können, dann verlässt jemand als Absolvent die Initiative. Und das ist, wie gesagt, durchschnittlich nach zwei, zweieinhalb Jahren.

 

Die Jugendlichen, mit denen Sie arbeiten, sind überwiegend noch Schüler?

Rieger: Aufnehmen können wir ab acht Jahren. Bis vor kurzem galt die Volljährigkeit als maximale Verweildauer. Wir dürfen aber in Einzelfällen das 18.Lebensjahr noch etwas überziehen, denn mit 18 Jahren verändert sich eine Menge: Verträge dürfen geschlossen, die eigene Wohnung gegebenenfalls bezogen werden – was ein Stressfaktor sein kann. Also, bei uns im Rhein-Sieg-Kreis liegt der Altersdurchschnitt bei 14,1 Jahren.

Winand: Bei uns sind es 13,5.

Rieger: Wichtig ist, dass wir die Jugendlichen noch vor 14, also vor der Strafmündigkeit, erreichen und auf sie einwirken können, bevor sie dann tatsächlich vor einem Gericht landen könnten und eine Anzeige dann wirklich ernste Folgen hat. 

Viele unserer Teilnehmenden sind Schüler, manche auch schon an der Berufsschule oder in Ausbildung. Auch der Wechsel zur Ausbildung ist immer nochmal so ein Krisenmoment, den wir gerne noch begleiten. In der Regel, wenn es dann Richtung 17, 18 Jahre geht, dann hoffen wir, dass wir so weit sind mit denen, dass sie ohne uns klarkommen – zumindest in der Kriminalprävention. Was wir allerdings machen, wenn eine Maßnahme beendet ist und die Eltern auch unterschrieben haben, dann gibt es ein Übergabemanagement ans Jugendamt. Wenn wir sehen, da ist noch Hilfebedarf – nicht im Bereich der Straffälligkeit, sondern z.B. vielleicht schulischen Bereich, im familiären Bereich, dass da nochmal Hilfen übers Jugendamt erfolgen können. Aber von unserer Seite – wenn um besten Fall ein Jahr keine Anzeigen und Straftaten mehr aufgepoppt sind – ja, dann sind wir so gesehen fertig …

Winand: Da liegt, wie ich finde, eine der größten persönlichen Herausforderungen. Wir sind Sozialarbeiter/Sozialpädagogen, wir entlassen tatsächlich selten jemanden, bei dem wir gar keine Bedarfe mehr sehen würden. Aber wir sind durch unsere Aufgabenbeschreibung und die Finanzierung durch das Land immer daran gebunden, uns ausschließlich den kriminalpräventiven Bedarfen zuzuwenden. Aber wir sind auch Menschen, und das ist oft wirklich eine große Herausforderung: Wie Herr Rieger schon sagte – es ist unser absoluter Wunsch, dann nochmal weitere Maßnahmen anzuregen, aber wir müssen auch aushalten, wenn die Familie diese dann nicht beantragt oder eine Anschlusshilfe nicht zustande kommt. Dann müssen wir trotzdem sagen: Ja, mein Auftrag ist hier erfüllt. Da bedarf es dann auch immer wieder des kollegialen Austauschs und wir haben regelmäßige Supervisionen, aber das halte ich für eine der großen Herausforderungen. 

 

Wie bekommen Sie einen Zugang zu Jugendlichen, die mit 13 ihre ersten Straftaten begangen haben?

Winand: Wir haben da unsere Haltung, mit der wir an die Zielgruppe herangehen. Die haben feine Antennen – Vertrauen aufbauen ist erstmal das wichtigste. Die Kinder sind vorsichtig – oft sind wir ja nicht der erste Sozialarbeiter, der da kommt. Die haben häufig schon schlechte Erfahrungen mit Helfern und Institutionen gesammelt. Da sind sie anfangs vorsichtig und misstrauisch. 

Rieger: Erstmal Vertrauensarbeit leisten.

Winand: Meistens ist ja die Polizei als erste Institution in Haus. Wenn wir Pädagogen zum Gespräch kommen, dann ist in der Regel die Konstellation, dass die Eltern da sind und der zukünftige oder jetzige Teilnehmer. Bei mir ist es so, dass ich schnell versuche, Treffpunkte außerhalb der Familie und des Haushalts zu vereinbaren. Es gibt immer den Teilnehmenden innerhalb des Systems Familie – wie er sich verhält, wie er antwortet, wie er sich gibt unter Aufsicht der Eltern. Und dann gibt es den Teilnehmenden, der mit etwas Abstand von zuhause viel freier redet und auch Fragen stellt. Weil das Ganze auf Freiwilligkeit basiert, müssen wir natürlich versuchen, die Kontakte attraktiv zu gestalten für die Jugendlichen: Es hilft natürlich, wenn man auch mal „Taxi spielt“ und sagt „Ich hol dich von der Schule ab und wir gehen was essen“ oder „wir besprechen erst etwas und dann spielen wir noch eine Runde Fußball“. 

Die Angst bei den teilnehmenden Kindern ist: Jetzt kommt der Pädagoge, jetzt wird er mit mir, wie es oft die Polizei gemacht hat – oder die Eltern – ständig fragen „warum hast du das gemacht“ und auf den Delikten herumreiten. Ich sage meinen Teilnehmern: Ja, wir müssen darüber sprechen – weil das die Grundlage für deine Verhaltensänderung ist – aber wenn wir das getan haben und unser Deal ist „das hört auf“, dann brauchen wir in der Zukunft gar nicht mehr über solche Dinge sprechen. Dann sprechen wir mit dem Blick nach vorne, über deine Zukunft, dann reden wir über deine Chancen, darüber, was du gerne machst, was du gut kannst. Und das erlebe ich, dass es funktioniert.

Rieger: Das deckt sich auch mit unserer Vorgehensweise. Ich habe immer das Gefühl, es gibt am Anfang, in den ersten Monaten so eine Kernsituation, wo der Jugendliche uns wirklich auf den Prüfstand stellt und uns testet. Also zum Beispiel, wenn eine Anzeige reinkommt, was passiert jetzt – wie gehen die damit um? Oder wenn ich dem jetzt was anvertraue, was eigentlich bei Polizei und Eltern nicht gerne gehört ist, was passiert damit? Für mich ist das an der Stelle so ein Aha-Erlebnis: An dieser Stelle ist das Kennenlernen vorbei, jetzt können wir weitermachen. Dann ist ein Vertrauen da.

 

Ist das einer der schönen Momente Ihrer Arbeit? Wenn sie merken: Er oder sie vertraut mir jetzt?

Rieger: Ja, genau. Dann fängt es auch an, richtig Spaß zu machen. Denn dann kann man auch sehr gut auch über mögliche Rückfälle sprechen. Derjenige weiß, er kann mir alles anvertrauen und dann kriegt man solche Situationen viel schneller aufgearbeitet als am Anfang. Ich habe ab dieser Phase einen viel besseren Zugang und die vertrauen mir viel mehr an – und je mehr ich weiß, warum sie die Straftaten begangen haben, desto besser und passgenauer kann man darauf reagieren. 

 

Sie erwähnten weitere Maßnahmen. Wie läuft die Kooperation mit den Jugendämtern?

Winand: Selbstverständlich könnten auch vor oder auch während der Teilnahme an „Kurve kriegen“ ergänzende Maßnahmen durch das Jugendamt installiert, angeregt und durchgeführt werden. Manchmal sehen wir aber auch, wie gravierend Situationen sind und bestärken dann das System Familie, Hilfen vom Jugendamt in Anspruch zu nehmen, vielleicht auch eine stationäre Unterbringung in Wohngruppen – all das kann parallel zu „Kurve kriegen“ laufen. 

Die Intention des Ministeriums war nie, dass wir das gleiche wie die Jugendämter machen und die außen vor bleiben. Bei der Installation eines neuen Standortes sind die jeweiligen Jugendämter von vornerein Kooperationspartner: Wir versichern uns gegenseitig, dass wir uns bei der Durchführung unterstützen. Wir machen zum Beispiel einmal jährlich ein Treffen mit allen sieben Jugendämtern in unserem Zuständigkeitsgebiet, bei dem wir noch mal über neue Entwicklungen, neue Standards bei „Kurve kriegen“ informieren und Feedback geben, wie wir die Zusammenarbeit erlebt haben und wir Bedarfe sehen, die noch nicht ausreichend abgedeckt sind. Umgekehrt bekommen wir Feedback, wie die Kooperation aus Sicht der Jugendämter läuft, welche Wünsche die haben und inwieweit auch Jugendämter Hinweisgeber sein können für potenzielle Teilnehmer.

 

Wie geht es nach der Teilnahme weiter? Halten Sie Kontakt zu den jungen Erwachsenen? 

Winand: Wir dürfen uns da nichts vormachen. Die jungen Menschen, die wir als Absolventen entlassen, auf die sind wir ausgesprochen stolz. Aber wir sehen auch immer, dass sie natürlich nicht die gleichen Gelingens-Chancen haben für ein attraktives, glückliches Leben wie andere und trotzdem gilt es, sie loszulassen. Mit den besten Wünschen und mit den besten Empfehlungen und Hilfeadressen im Gepäck.

In der Einverständniserklärung der Eltern ist auch geregelt, dass wir nach Ende der Teilnahme, wenn der Abschlussbericht fertig ist, alle personenbezogenen Daten löschen müssen. Wir wollen die Absolventen und die Familien ja auch schützen, dass da nicht dauerhaft ein Stigma bleibt, „der/die war mal kriminell auffällig“. Umgekehrt ist es so, dass die Familien unsere Telefonnummer gerne behalten dürfen.  Viele melden sich nie wieder – das ist ja vielleicht auch ein gutes Zeichen? Zu manchen hat man weiter Kontakt, weil man z.B. die Geschwister in die Maßnahme aufgenommen und dadurch noch weiter Kontakt in die Familie hat. Wir legen nicht auf, wenn mal ein alter Teilnehmer anruft! Wir können für den keine Maßnahmen mehr organisieren, aber wir können trotzdem zuhören, Anregungen oder Tipps geben – und Mut machen.

 

Sind Sie vielleicht langer Zeit die ersten Menschen, die den Betroffenen eine Perspektive bieten und mit positiven Sachen kommen?

Rieger: Das ist möglich. Vielleicht gab es vorher schon andere Maßnahmen aber wir bei „Kurve kriegen“ haben ein bisschen den Luxus des langen Atems: Wir haben keine Fachleistungsstunden, die uns irgendwie unter Druck setzen. Das merken glaube ich die Jugendlichen, dass wir da Entspanntheit drin haben: Wenn du Bedarf hast, bin ich da und ich arbeite auch echt gerne mit dir. Aber wenn du grad keinen Bedarf hast, kann ich dich auch mal in Ruhe lassen. Dann schreiben wir vielleicht nur mal kurz „Alles okay?“. Wir orientieren uns nur an der Situation der Jugendlichen, nicht an irgendwas auf dem Papier. 

Winand: Es macht auch Spaß und man merkt, es läuft, wenn nicht mehr einseitig von uns die Terminvorschläge kommen, sondern wenn die von sich aus anfangen und einen anschreiben „Können Sie dannunddann kommen?“ oder wenn Sie wissen, dass sie wichtige Termine wahrnehmen müssen und anfragen, ob ich sie da begleiten könnte. Das ist schon gut, wenn die von sich aus danach fragen. Ich habe schon einige knifflige Situationen vor Gericht erlebt, wo es einfach gut war, eine vertraute Person dabei zu haben, die einen beruhigen oder für einen auch mal eine kurze Unterbrechung vorschlagen kann.

Rieger: Gerne in sehr belasteten Familien ist es auch so, dass die Jugendlichen Dinge zum ersten Mal kennenlernen durch uns – einfach, weil wir die Kapazität haben, das mit ihnen zu machen. Sei es jetzt, mal mit denen klettern zu gehen oder ins Jump House oder was auch immer die gerne mal probieren möchten, wo die Eltern gar nicht die Mittel zu haben. Viele Eltern sind so mit sich und ihrem Familiensystem beschäftigt oder haben ihre eigenen Themen, dass sie gar nicht dazu kommen, sich mit denen zu beschäftigen und alternatives Freizeitverhalten auszuprobieren, ein Stück weit auch Langeweile zu vermeiden. An der Stelle können wir das Familiensystem unterstützen, indem wir den Part übernehmen und es im besten Fall dadurch zu weniger Straftaten kommt.

 

Fehlt vielen Jugendlichen eine Vertrauensperson, die in so kniffligen Situationen wie Gerichtsterminen zur Verfügung steht? Eigentlich sollten sowas doch Eltern machen.

Rieger: In vielen Fällen ist es so, dass es einfach alleinerziehende Mütter sind, manchmal mit schlechten Deutschkenntnissen, die Termine gar nicht begleiten können, weil da noch drei andere Geschwister zu Hause sind. Für solche Fälle haben wir noch einen kleinen Bonus, nämlich können wir auf einen Sprachmittler-Pool zurückgreifen, die einen Rahmenvertrag mit dem Ministerium haben. Diese Sprach- und Integrationsmittler sind „Kurve kriegen“ geschult, die kennen die Abläufe und haben eine sehr große Palette an Sprachen. So können wir uns zu solchen offiziellen Terminen, Erstgesprächen oder auch zu Familiengesprächen einfach die Übersetzer dazu holen, die nicht einfach nur übersetzen, sondern richtig in den Dialog mit der Familie treten. Diese SIMs können auch Polizeitermine und Gerichtstermine begleiten. Dann sitzen die bei Gericht im Publikum mit der Mutter und übersetzen ihr, über was gesprochen wird, und können danach auch mit Termin in die Familie kommen, um das nachzubesprechen, falls nötig.

Winand: Darüber hinaus übersetzen die auch nochmal die Kultur. Also zum Beispiel, wenn sich eine Mutter in der Schule oder beim Elternabend nie blicken lässt – hat ihr das vielleicht mal jemand erklärt? Oder wenn auf eine Einladung zu einer Vernehmung nicht reagiert wird – dann hat das nicht unbedingt mit Desinteresse zu tun, sondern oft tatsächlich mit Sprach- oder Verständnisproblemen. Manche Mütter sind darauf angewiesen, dass die Kinder für sie übersetzen – jetzt kann man sich vorstellen, was passiert, wenn da was von Straftaten steht und dass man zur Vernehmung kommen soll! Wie bei den Jugendlichen, so gibt es auch in Familien in diesen Moment, wo sie begreifen, dass die Sozialarbeiter nicht nur für das Kind da sind, sondern auch die Familie unterstützen – oder wir auch Drittanbieter organisieren könnten, die der Familie regelmäßig Unterstützung geben. Dann passiert es, wenn sie verstanden haben, ich kann ihnen ihre polizeilichen oder gerichtlichen Schreiben erklären, dann geht die Schublade auf und dann sind da 10, 15, 20 solcher teils ungeöffneten Briefe… Daran merke ich: die Familie, die Mutter, der Vater hat begriffen: Wir sind Helfer, wir wollen unterstützen. Wir sind – was wir immer betonen – keine Polizisten, auch wenn wir Teil eines polizeilichen Projekts sind. Aber wenn wir helfen können, zu sortieren und den Sorgenberg etwas zu reduzieren – dann können die Eltern aufhören, das Kind in ihrer Wahrnehmung immer nur als Problem und als Kriminelle zu sehen. Dann gibt es in diesem ganzen Durcheinander wieder Hoffnung. Wir begleiten manchmal auch Familien dabei, wieder positive Dinge miteinander zu machen. 

Erinnern Sie sich beispielhaft an so eine positive Geschichte? 

Winand: Ich erinnere mich da an eine Konstellation, wo der Vater allein fürs Familieneinkommen sorgte. Die Mutter war immer zu Hause, es gab viel Streit, weil der Junge regelmäßig Straftaten beging. Wir haben eine ganze Zeit mit ihm bei „Kurve kriegen“ gearbeitet, er hat die Schule gewechselt, vieles wurde positiver. 

Es dauert aber, hatte eine große Verzögerung, bis auch die Familie und vor allem der Vater dann auch die positiven Dinge wieder zuließ. Dass er das angenommen hat und dann auch wirklich mal ein Lob aussprechen konnte. Es war Arbeit, auch die Familie da hinzubekommen, jetzt bitte das Kind nicht ständig danach zu bewerten, welche teils auch nicht entschuldbaren Dinge er in der Vergangenheit getan hat. Sondern immer wieder nach den positiven Dingen zu schauen: eine gute Note, ein gutes Halbjahrs-Zeugnis, wo plötzlich keine Fehlstunden drauf sind. Das zu loben und anzuerkennen, was es ist und nicht wieder anzufangen mit „ja, aber…“  Und mit dieser Familie habe ich mal einen Vater-Sohn-Nachmittag gemacht: Da sind wir in Bonn zu einem Baseball-Spiel in der Rheinaue gegangen, wir haben zusammen Hotdogs gegessen und man sah plötzlich wieder, dass Sohn und Vater was miteinander anfangen können. Solche Dinge zu initialisieren und auf den Weg zu bringen sind so schöne Sachen, die einem zeigen: Ja, wir arbeiten insbesondere mit Jugendlichen aber immer auch mit dem System! Da können kleine Dinge viel bewirken – die Erfahrung, dass es ein schöner, gemeinsamer Nachmittag war, ist nicht zu unterschätzen.

 

Wir bedanken uns bei Herrn Rieger und Herrn Winand für Ihre Zeit! Das Interview führten Dr. Constanze Baumgart und Verena Weiden.

Weitere Informationen zu „Kurve kriegen“ finden Sie auf der offiziellen Webseite der Inititative: