Finanzierung für zwei Jahre gesichert: Bonner Offensive arbeitet weiter

Die Arbeit der Bonner Offensive ist unverzichtbar: Die Zahl der wohnungslosen Menschen in der Bundesstadt hat sich seit 2011 fast verzehnfacht. Hiervon besonders stark betroffen sind Menschen mit besonderen Risikofaktoren für Ausgrenzung, wie etwa eine psychische Erkrankung, Arbeitslosigkeit oder ein Migrationshintergrund.
Zum Beispiel Seraphine: Die heute 35jährige Ghanaerin lebte mit ihrem gerade geborenen Baby einige Monate im städtischen Obdach – ohne Perspektive, angemessenen Wohnraum für sich, vor allem aber für ihre kleine Tochter finden zu können. Über die Vermittlung der Caritas-Einrichtung esperanza (Frühe Hilfen) kam sie zur Bonner Offensive. Jetzt lebt sie schon seit rund einem Jahr in ihrer neuen Wohnung in Poppelsdorf. Das „Betreute Wohnen“ der Caritas Wohnungslosenhilfe unterstützt sie noch bei der Ankunft im neuen Umfeld. Das heißt, das Team hilft ihr zum Beispiel bei Behördengängen oder wenn es um die Kommunikation mit dem Vermieter geht.
Seit Beginn ihrer Tätigkeit im März 2023 konnte die Bonner Offensive bereits XX Personen in Wohnraum vermittelt werden, die zuvor insgesamt XX Jahre wohnungslos waren. „Die Grundlagen für die Überwindung der Wohnungslosigkeit zu schaffen, ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe“, betont Munirae Gharevi-Kox, die die Geschäftsstelle der Bonner Offensive leitet. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen Verwaltung, Wohlfahrtsverbände, Immobilienwirtschaft, Justiz, Gesundheitswesen und Politik eng zusammenarbeiten. „Hier setzt unsere Arbeit an“, erklärt die Geschäftsstellenleiterin. „Zu unseren Aufgaben gehören nicht nur die Vorbeugung von Wohnungsverlust und die Akquise von neuem Wohnraum, sondern auch die engere Vernetzung vorhandener Akteur*innen.“
Um etwa Wohnungsverluste zu vermeiden, nimmt die Bonner Offensive Kontakt zu privaten und gewerblichen Vermieter*innen auf und bietet praktische Unterstützung an: Hilfe greift schneller und ist vor allem kostengünstiger als ein Räumungsprozess. „Die Resonanz ist positiv: Bereits in einer Vielzahl von Fällen haben Vermieter*innen wie Mieter*innen Gebrauch von dieser Möglichkeit gemacht.“