Früh Orientierung finden: Beratung für Väter

"Die Väterberatung ist ein Teil von esperanza - Schwangerschafts-, Eltern- und Väterberatung", erläutert Marcel Maus, der die Väterberatung im Bonner Caritasverband verantwortet. Das Erzbistum Köln hat Anfang der 2000er Jahre den Bedarf an Beratung für Männer und Väter erkannt und das Angebot ins Leben gerufen. Im Bistum gibt es 15 Beratungsstellen von verschiedenen katholischen Trägern. "Eine so flächendeckende Väterberatung ist einmalig in Deutschland.“
Die Beratung richtet sich an werdende Väter und an Väter von Kindern bis drei Jahre. In dieser Lebensphase wächst die Verantwortung, Männer wollen ihre Rolle finden. In vertraulichen Gesprächen können Väter Sorgen und Fragen erörtern: etwa die Sorge, ob man den Anforderungen gewachsen ist, der Wunsch, den Familienalltag gut zu strukturieren, oder die Frage, welche staatlichen Leistungen einem zustehen. Auch rechtliche Themen wie Unterhalt, Umgangs- und Sorgerecht kommen zur Sprache.
Die Anliegen sind vielfältig: Ein Vater möchte wissen, wie er Elternzeit mit Schichtarbeit vereinbaren kann. Ein anderer fragt, wie er trotz knapper Zeit eine gute Bindung zu seinem Kind aufbauen kann. Ein dritter sucht Rat, weil die Kommunikation mit seiner Partnerin schwierig geworden ist. Die Beratung bewertet nicht. Sie zeigt Möglichkeiten auf und hilft, passende Entscheidungen zu treffen.
Es ist wichtig, Väter früh einzubeziehen. Kinder spüren, wenn der Vater verlässlich an ihrer Seite steht – beim Vorlesen am Abend, beim Gespräch am Küchentisch oder auf dem Weg zur Kita. Partnerinnen sind entlastet, wenn beide Elternteile Verantwortung teilen. Und Väter merken, dass klare Regeln und Strukturen Stress verringern und den Umgang miteinander verbessern.
Die Väterberatung gibt Sicherheit. Sie verbindet Informationen mit Orientierung, bietet persönliche Gespräche und ist lösungsorientiert. Marcel Maus resümiert: "Die meisten Väter wollen ihre Rolle bewusst gestalten und für ihre Kinder von Anfang an da sein."