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Hilfe im Hitzesommer

Obdachlose Menschen sind besonders gefährdet

Extreme Witterungsbedingungen machen das Leben für obdachlose Menschen noch härter als sonst. Wer auf der Straße lebt, ist dem Wetter schutzlos ausgeliefert, wie uns Stefan W. (59 Jahre) berichtet.

An einem warmen Sommertag kommen wir mit ihm auf einer Parkbank auf dem Gelände der Wohnungslosenhilfe der Caritas ins Gespräch. Stefan hat selbst mehrere Jahre „Platte gemacht“, wie er es nennt. Auf die Frage, was ihm auf der Straße im Sommer am meisten fehlte, antwortet er ohne zu zögern: „Wasser! Im Sommer haben wir oft im Hofgarten im Schatten unter den Bäumen gesessen und geschwitzt.

Gerade in der Sommerhitze ist es wichtig, ausreichend Flüssigkeit zu sich zu nehmen. Kreislaufprobleme, Verbrennungen und insbesondere Dehydration sind jetzt ein echtes Problem. Oft reicht das Geld nicht aus, um genügend Wasser, Sonnencreme oder eine schattenspendende Mütze zu kaufen. „Durst ist so ein schreckliches Gefühl,“– dabei sollte Wasser für alle zugänglich sein. Es gibt bei uns zwar ein Außenwaschbecken und wir verteilen bei Bedarf auch Trinkwasser, aber viele obdachlose Menschen nehmen Grundbedürfnisse wie Durst nicht mehr wahr. Es kommt immer wieder vor, dass unsere Streetworker*innen dehydrierte Personen auffinden.

Die Zeit auf der Straße hat mich stärker gemacht“, sagt Stefan W. Familiäre Schwierigkeiten führten bei ihm zur Obdachlosigkeit: Nach der Trennung von seiner Partnerin kam es auch mit seinen Geschwistern zum Streit und schließlich stand er plötzlich ohne Zuhause da. Über den Mittagstisch an der City-Station kam er zum ersten Mal zur Bonner Caritas, wo er in der Kleiderkammer einen Schlafsack erhielt. Zusammen mit zwei Bekannten teilte er sich damals einen Schlafplatz im Eingang der Kreuzkirche am Kaiserplatz. Seither sind einige Jahre vergangen, Stefan hat sich mit Unterstützung der Kolleg*innen unserer Wohnungslosenhilfe stabilisiert. Heute ist er selbst bei der Caritas im Reinigungsteam angestellt und lebt in einer kleinen eigenen Wohnung. Das Mittagessen holt er sich immer noch regelmäßig in der City-Station. „Ich habe ´ne Wohnung, ich habe Arbeit hier. Wenn ich was nicht weiß, sind immer Sozialarbeiter*innen da, die mir helfen können. Ich habe hier eine neue Familie gefunden, die mich unterstützt.

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Die Anzahl der wohnungslosen Menschen in Bonn hat sich seit 2011 fast verzehnfacht. Mehr als 3.750 Menschen sind in Bonn aktuell wohnungslos, mindestens 80 bis 100 von ihnen leben dauerhaft auf der Straße. Der jüngste Bewohner unserer Wohnungslosenhilfe ist erst 18 Jahre alt, der älteste 84. Viele von ihnen haben mit psychischen Erkrankungen oder mit einer Suchterkrankung zu kämpfen. Doch es gibt auch viele Klient*innen, die eigentlichen keine Sozialarbeiter*innen und keinen Hilfeplan brauchen. Viele dieser Menschen brauchen einfach nur eine Wohnung.

Ihre Spende hilft, die Not der obdachlosen Menschen in Bonn in diesem Sommer zu lindern. Vielen Dank.

Sie möchten die Obdachlosenhilfe unterstützen?

Das brauchen wohnungslose und bedürftige Menschen jetzt:

Mit 21 Euro...

finanzieren Sie 10 Mittagessen für obdachlose Menschen

Ein warmes und frisch gekochtes Mittagessen kostet 3,20 Euro. Davon werden 2,10 Euro über Spenden finanziert.  Die restlichen 1,10 Euro zahlen unsere wohnungslosen Gäste selbst. Mit 21 Euro finanzieren Sie z.B. 10 Mittagessen. Unser Angebot gibt es bei jedem Wetter, zu jeder Jahreszeit, 365 Tage im Jahr. 

Mit 60 Euro...

helfen Sie z.B. mit einem Schlafsack für Menschen ohne Obdach

Wohnungslose und bedürftige Menschen sind auf unser Mitgefühl und unsere Hilfe angewiesen. Unsere Streetworker*innen suchen obdachlose Menschen auf und versorgen sie mit dem Nötigsten. Mit 60€ finanzieren Sie z.B. einen Schlafsack für Menschen, die auf der Straße leben. 

Mit 200 Euro...

10 Pakete Unterwäsche für obdachlose und bedürftige Menschen

Es sind die einfachsten Dinge, die fehlen, wenn man kein Zuhause hat... Kleidungsstücke wie Unterwäsche nutzen sich schnell ab, da sie oft nicht regelmäßig gewaschen werden können. Ihr Spende hilft obdachlosen Menschen in Bonn.

 

Sie möchten einen anderen Betrag spenden? Gerne!

Bitte unterstützen Sie die Caritas Wohnungslosenhilfe! Wohnungslose und bedürftige Menschen sind auf unser Mitgefühl und unsere Hilfe angewiesen.

Die oben beschriebenen Bedarfe sind beispielhaft aufgelistet. Sie können sicher sein, dass die Spenden für unsere Arbeit mit wohnungs- und obdachlosen Menschen eingesetzt werden. 

Hilfe für wohnungslose und bedürftige Menschen

Unser Angebot gibt es bei jedem Wetter, zu jeder Jahreszeit, 365 Tage im Jahr.  

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Jeder Mensch kann durch unvorhergesehene Lebensumstände, Schicksalsschläge und strukturelle Probleme, wie zum Beispiel dem katastrophalen Bonner Wohnungsmarkt, wohnungslos werden. Verschiedene Notlagen können dazu führen, dass selbst Geld für Essen zu knapp wird. Mit den Angeboten der Wohnungslosenhilfe versorgen wir diese Menschen mit dem Nötigsten.  Wichtig ist uns, dass sich alle gleichermaßen angenommen, verstanden und zugehörig fühlen. Mit unserem Mittagstisch bieten wir nicht nur eine warme Mahlzeit und Schutz vor den Elementen, sondern leben vor allem auch Mitmenschlichkeit. Wir zeigen den Betroffenen, dass sie nicht allein sind! Das Erleben von Freundlichkeit und Fürsorge kann dazu beitragen, das Vertrauen in andere Menschen  und die Hoffnung auf eine bessere Zukunft wiederherzustellen.

Mit 21 Euro finanzieren Sie 10 Mittagessen für obdachlose Menschen. Ein warmes und frisch gekochtes Mittagessen kostet 3,20 Euro. Davon werden 2,10 Euro über Spenden finanziert. Die restlichen 1,10 Euro zahlen unsere wohnungslosen Gäste selbst. Wir bieten an der City-Station, unserer Erstanlaufstelle für obdachlose und bedürftige Menschen, neben warmen Mahlzeiten auch z.B. Getränke, Hygieneartikel, Kleidung und medizinische Versorgung an. 

Fotogalerie: Mit den Angeboten der Caritas versorgen wir Menschen in Not mit dem Nötigsten.

Obdachlose Menschen sind besonders gefährdet.

Unsere besondere Aufmerksamkeit gilt zunächst denjenigen, die Schutz brauchen: Menschen in äußerster Not, Menschen am Rande der Gesellschaft und Menschen, die eingeschränkte Möglichkeiten haben, sich selbst zu helfen. Wir helfen unabhängig von der Herkunft, Religion oder politischen Überzeugung der Betroffenen.

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Caritas schafft Wohnraum

Angesichts des angespannten Wohnungsmarktes hat sich die Beschaffung von Wohnraum für benachteiligte Menschen immer stärker zu einem Arbeitsfeld der Caritas Bonn entwickelt. Wir stellen ehemals Wohnungslosen, suchtkranken oder psychisch beeinträchtigten Menschen diesen in unterschiedlichen Formen zur Verfügung: Raum in Wohngemeinschaften, Einzel- und Doppelzimmer, Apartments und kleine Wohnungen, in der Regel kombiniert mit aktuellen Betreuungsangeboten. Zurzeit sind es rund 340 Wohnmöglichkeiten – und es sollen noch mehr werden. So integriert die Bonner Caritas in Um- und Neubauprojekten wo immer möglich auch Wohnmöglichkeiten.

 

Bitte unterstützen Sie uns dabei: Wohnungslose und bedürftige Menschen sind auf unser Mitgefühl angewiesen.

Wohnungslosigkeit überwinden

Was genau macht eigentlich die "Bonner Offensive"? 

Gemeinsam gegen Wohnungslosigkeit: (v.l.) Caritasdirektor Jean-Pierre Schneider, Helena Marx und Munirae Gharevi von der Geschäftsstelle der Offensive, Oberbürgermeisterin Katja Dörner, Gerhard Roden vom Fachbereich Wohnungslosigkeit der Caritas, Sozialamtsleiterin Anja Ramos, Sozialdezernentin Carolin Krause, Abteilungsleiter Sozialamt Peter Tilgen und VfG-Geschäftsführerin Nelly Grunwald.

Die Zahl wohnungsloser Menschen steigt seit Jahren. Gleichzeitig sinkt die Zahl preisgebundener Wohneinheiten kontinuierlich. Bezahlbarer Wohnraum wird immer knapper. Hiervon besonders betroffen sind Menschen mit Exklusionsrisiken, wie zum Beispiel einer psychischen Erkrankung oder einem Migrationshintergrund. Dem will die 2022 gegründete Bonner Offensive zur Überwindung der Wohnungslosigkeit bis 2030 etwas entgegensetzen. Ihr Ziel: Wohnungslosigkeit überwinden und menschenwürdiges Wohnen für alle Menschen sicherstellen. Im März 2023 hat die Geschäftsstelle in Trägerschaft des Bonner Caritasverbands ihre Tätigkeit aufgenommen. 

Die Grundlagen für die Überwindung der Wohnungslosigkeit zu schaffen, ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe und setzt die Entscheidung für eine inklusive Stadtgesellschaft voraus, die nicht auf Segregation und Verdrängung setzt. Zu erreichen ist dieses Ziel nur, wenn Verwaltung, Wohlfahrtsverbände, Immobilienwirtschaft, Justiz, Gesundheitswesen und Politik eng zusammenarbeiten. Hier setzt die Bonner Offensive an: Zu ihren Aufgaben gehören die Prävention gegen Wohnungsverluste, die Akquise von neuem Wohnraum und die engere Vernetzung vorhandener Akteur*innen sowie nicht zuletzt eine wirksame Öffentlichkeitsarbeit für die Belange wohnungsloser Menschen. Dadurch sollen auch jene aktiviert und sensibilisiert werden, die sich in ihrer Funktion noch gar nicht als Schnittstelle zur Wohnungslosenhilfe verstehen. Die Bonner Offensive will Prozesse optimieren und Schnittstellenarbeit verstärken.

Um Wohnungsverlusten präventiv entgegenzutreten, nimmt die Bonner Offensive Kontakt zu privaten und gewerblichen Vermieter*innen auf und bietet pragmatische Unterstützung an: 

Hilfe greift schneller und ist vor allem kostengünstiger als ein Räumungsprozess. Die Resonanz ist positiv: Bereits in einer Vielzahl von Fällen haben Vermieter*innen wie Mieter*innen hiervon bereits Gebrauch gemacht.

Die Akquise neuen Wohnraums ist eng mit den Präventionsangeboten verknüpft. Die Vermittlung von Menschen, die verschiedene Exklusionsrisiken vereinen, gelingt auf Grundlage einer vertrauensvollen Zusammenarbeit. Weiß die vermietende Partei, dass Sozialarbeiter*innen das Mietverhältnis engmaschig begleiten, ist sie eher bereit, über Umstände hinwegzusehen, die sonst Ausschlusskriterien wären. Innerhalb eines Jahres konnten so schon 29 Personen in Wohnraum vermittelt werden, die zuvor insgesamt 35 Jahre wohnungslos waren.

Der Caritasverband kann dabei immer wieder Hilfe aus einer Hand gewähren: Eine junge Frau aus Ghana lebte mit ihrem neun Monate alten Baby ein Jahr imstädtischen Obdach, bis sie über Vermittlung der Caritas- Einrichtung esperanza (Frühe Hilfen) zur Bonner Offensive kam. Jetzt lebt sie glücklich in ihrer neuen Wohnung in Poppelsdorf. Das „Betreute Wohnen“ der Caritas Wohnungslosenhilfe unterstützt sie noch bei der Ankunft im neuen Umfeld.

Das Ziel der Überwindung der Wohnungslosigkeit kann aber ohne Neubauprojekte nicht erreicht werden. Es ist daher wichtig, an einer Ermöglichungskultur von Neubauvorhaben mitzuwirken, das heißt, wir müssen bessere Voraussetzungen für solche Vorhaben schaffen. Ebenso wichtig ist Öffentlichkeitsarbeit, die in die Stadtgesellschaft hineinwirkt und das Bewusstsein für Wohnungsnot und ihre Konsequenzen schärft. Denn auch das ist Teil der Wahrheit: Alle fordern Wohnungsbau, aber sobald ein Projekt im eigenen Quartier auch nur angedacht wird, stemmt sich eine Bürgerbewegung kraftvoll dagegen. Da hilft nur Aufklärung über die demokratiegefährdenden Konsequenzen von Segregation.

Aus dem Alltag der City-Station in Bonn

Ein Erfahrungsbericht von Nora Fettweis (Caritas Bonn)

Nora Fettweis

Vor Kurzem hatte ich die Möglichkeit, unsere Kolleg*innen der Wohnungslosenhilfe zu begleiten. Von dieser ganz besonderen Erfahrung möchte ich Ihnen heute berichten und Sie mit in den Alltag der City-Station nehmen.

Die City-Station und das Prälat-Schleichhaus der Caritas-Wohnungslosenhilfe liegen ziemlich zentral, fußläufig vom Bonner Hauptbahnhof.

Es ist ein sonniger Tag. Als ich vormittags bei der City-Station ankomme, ist schon viel Betrieb. In kleinen Gruppen stehen die Mittagsgäste beisammen. Man raucht, unterhält sich, einige haben ihren Hund dabei. Viele der wohnungslosen oder bedürftigen Gäste scheinen sich zu kennen. Die Atmosphäre ist entspannt und locker. Alle genießen das sonnige Wetter und die an diesem Tag nicht ganz so kalten Temperaturen.

„Ja man kennt sich hier, meine Freunde kommen auch hierher. Man kann sich austauschen, sich unterhalten und trifft andere Leute.“, berichtet mir einer der Gäste. „Ich komm seit 11 Jahren hierher, das Essen ist super und günstig und die Sozialarbeiter helfen wo sie können, das ist schon super.“

In der City-Station werden täglich 110 bis 120 Mahlzeiten ausgegeben. Für einen kleinen Beitrag erhalten Menschen in Wohnungsnot und Bedürftige ein warmes Mittagessen. Die Menschen haben auch die Möglichkeit, sich hier zu duschen, die Kleiderkammer zu nutzen und erhalten bei Bedarf Hygieneartikel.

„Was ich sehe ist, dass viele Menschen hierhin kommen, die den persönlichen Kontakt brauchen, (…) es ist wichtig auch während der Pandemie präsent zu sein.“, berichtet eine Sozialarbeiterin.

Die Sozialarbeiter*innen der Ambulanten Dienste helfen Klient*innen bei verschiedensten Anliegen. Sie unterstützen beispielsweise bei der Durchsetzung von Leistungsansprüchen, der Entwicklung von Perspektiven, der Vermittlung von weiterführenden Hilfen insbesondere stationärer und ambulanter Wohnhilfen, der Kontaktaufnahme zu Vermietern um u.a. präventiv Wohnungsverlusten entgegen zu wirken, oder auch Gläubigern, damit Ratenzahlungen vereinbart werden können.

Bitte unterstützen auch Sie wohnungslose und bedürftige Menschen in Not. Vielen herzlichen Dank! 

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Martina Deller

Martina Deller

Stabsstelle Fundraising
Caritasverband für die Stadt Bonn e.V.
Fritz-Tillmann-Straße 8–12
53113 Bonn

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